Nun ist es schon einige Zeit her, doch die durch den Alumni-Verein ermöglichte Fahrt nach Luxemburg, der selbsterklärten „Hauptstadt Europas“, weckt immer noch schöne Erinnerungen.
Vom 23.10.2024 bis zum 26.10.2024 hatten 33 deutsche und französiche Studierende überwiegend des Deutsch-Französischen Rechts und aus verschiedensten Semestern (das Interesse überstieg sogar die verfügbaren Plätze) an zwei intensiven Programmtagen die Möglichkeit herauszufinden, was wirklich dran ist – an „Hauptstadt Europas“.
Nach individueller Anreise, die dann aber doch ein Großteil der Gruppe gemeinsam absolvierte, bot die fast geschlossene Übernachtung in der Jugendherberge Luxemburg-Stadt nicht nur die Möglichkeit sich schnell kennen zu lernen, sondern auch optimalen Ausgangspunkt für die Programmpunkte an den kommenden Tagen.
Bereits früh am Morgen des 24.10.2024 startete die Studienreise mit einem Besuch des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Das gut achtstündige Programm forderte zwar auch eine hohe Aufmerksamkeitsspanne, entlohnte aber mit spannenden Einblicken in die Arbeit am Gerichtshof. Neben der informativen Führung durch das Gebäude durfte die Gruppe einer Verhandlung des Gerichts beiwohnen und erhielt durch mehrere Vorträge vertiefte Einblicke in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche am Gerichtshof (Rechts- und Sprachendienst, wissenschaftlicher Dienst sowie das Kabinett der deutschen Generalanwältin Frau Prof. Dr. Dr. Juliane Kokott). Abgerundet wurde der Besuch auf freundliche Einladung von Herrn Markus Müller aus der Direktion „Juristische Übersetzung“, dem Sprachendienst, mit einem informelleren Austausch mit mehreren MitarbeiterInnen seiner Abteilung. Für diesen sehr lehrreichen Besuch und netten Empfang gilt es sich an dieser Stelle auch noch einmal besonders bei allen Beteiligten, allen voran Herrn Müller, zu bedanken.
Der Abend bot den TeilnehmerInnen dann noch die Möglichkeit auf eigene Faust Luxemburg zu erkunden und sich für den kommenden Tag auszuruhen.
Denn dieser hatte es wieder in sich. Am Vormittag machte sich die Gruppe erneut in Richtung Kirchberg auf den Weg, um dort nun mehr über das Europäische Parlament (ja, dass gibt es auch in Luxemburg!) zu erfahren. Dazu bot das erst wenige Monate zuvor eröffnete „Europa Experience“ beste Rahmenbedingungen. Dort berichtete ein Mitarbeiter des Juristischen Dienstes des EU-Parlaments mit deutsch-französischem Profil anschaulich über seinen Beruf und ließ sich auf die Vielzahl an Fragen des Publikums ein. Anschließend informierte eine kleine Ausstellung insbesondere über die Anfänge des Europäischen Parlaments und der europäischen Idee in Luxemburg, ohne dabei den Bezug zu aktuellen Entwicklungen auszusparen. Erneut ein durchweg gelungener Besuch mit tollem Vortrag!
Nach der Mittagspause wurde das Programm mit einer dreistündigen Stadtführung mit dem Thema „Luxemburg – Hauptstadt Europas“ abgerundet. In eine französischsprachige und eine deutschsprachige Gruppe aufgeteilt erfuhren die Studierenden so noch einmal einiges über die Stadt bzw. den Staat Luxemburg und v. a. die enge Beziehung zur europäischen Entwicklung sowie den europäischen Institutionen. Dass einer der beiden fantastischen Guides gebürtiger Belgier, ehemaliger Berater des Großherzogs von Luxemburg sowie ehemaliger Mitarbeiter der EU-Kommission war und entsprechend mit seinem Wissen begeistern könnte, passte wunderbar ins Bild. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön und „Merci beaucoup“!
Nach diesem anstrengenden, aber auch sehr interessanten Programm ging es schließlich am 26. Oktober für alle wieder nach Hause. Da wieder einige TeilnehmerInnen dieselbe Bahnverbindung für die Heimreise gewählt hatten, konnte das Erlebte noch einmal gemeinsam Revue passiert und diskutiert werden.
Insgesamt fiel das Fazit durchwegs positiv aus – und der ein oder andere erkundigte sich bereits nach der nächsten Fahrt.
Auch von Seiten des EuGH und des Kabinetts der Generalanwältin wurde eine vertiefte Kooperation mit dem Fachbereich Jura der FAU, verbunden mit regelmäßigen Besuchen, gegebenenfalls auch in (Kombination mit) Brüssel und Straßburg, angeregt. Es wird sich also zeigen, ob eine Neuauflage finanziell realisierbar sein wird – ein beidseitiges Interesse bestünde in jedem Fall.
Zu guter Letzt muss vor diesem Hintergrund auch allen Teilnehmenden ein großes Lob und Dank weitergegeben und ausgesprochen werden. Alle haben die FAU, insbesondere natürlich auch den Studiengang „Deutsch-Französisches Recht“, vorbildlich repräsentiert. Nicht vergessen werden darf auch der Dank an Herrn PD Dr. Martin Zwickel, der den nötigen Rahmen für die Exkursion bereitete, kurzfristig aber leider nicht selbst an der Fahrt teilnehmen konnte.
Insgesamt eine rundum gelungene Studienreise in die „Hauptstadt Europas“!
Timo Knapp